Block > ‘Soziale’ Medien
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Ich kann mit gutem Gewissen sagen, dass ich (fast) keine sozialen Medien mehr brauche. Denn entweder ich kommuniziere mit meinen Freund*innen per E-Mail, XMPP, Telefon, SMS - oder ich lasse es.
Ich muss nicht jeden Mist mitbekommen, und gerade bei der groessten
sozialen Plattform (die mit dem Gesicht und dem Buch) bekam ich am
Schluss nur noch Mist zu lesen. Die ein bis zwei sinnvollen Beitraege,
die selbst verfasst wurden, sind mir dann einfach zu wenig, um dem
ganzen etwas Positives abgewinnen zu koennen.
Zumal eher wenig eigenes dort gepostet wurde, und wenn, dann waren es
irgendwelche Shares von Leuten, die ich nicht kenne. Passend zu meiner
Newsdiaet, muss ich sowas einfach nicht haben.
Leute, wenn ihr was mitteilen moechtet (und es von euch kommt),
schreibt einen Blog!
Schreiben bzw. generell kreativ sein ist sowieso
besser, als nur zu konsumieren, sagt auch Markus .
Zumal ich auch einfach besseres mit meiner Zeit anfangen kann.
Wenn ich z.B. morgens Tumblr auf dem Handy lese, koennte ich in der
Zeit u.a. folgendes tun:
- Laenger schlafen
- Meine Fussnaegel lackieren
- Lesen
- Meditieren
- Fruehstuecken
Und vor allem nervt mich dieser Drang, staendig ueberall nachzugucken, ob etwas neues “passiert” ist. Nein, in ca. 99,9 Prozent der Faelle ist nichts interessantes passiert. Also kann ich auch gleich den Tab schliessen und mich z.B. in die Kueche begeben und etwas leckeres kochen. Das ist auf jeden Fall sinnvoller, als darauf zu warten, das etwas passiert.
Damit kommen wir zum naechsten Punkt: Benachrichtigungen.
Staendig und ueberall entweder ein Geraeusch oder ein visueller Blob
auf dem Bildschirm. Lenkt sofort von der eigentlichen Taetigkeit ab,
die dann natuerlich nicht mehr den Fokus hat. D.h. wir sind
konzentriert bei der Sache um dann durch ein kleines “Pling” zu
erfahren, dass Justin Bieber wieder einen Verfolger (ah, ne, heisst
ja Follower) mehr bei Twitter hat. Aeh ja, herzlichen Glueckwunsch!
Wo war ich jetzt nochmal? Mist, vergessen …
Es bringt uebrigens auch nichts, mehrere Geraete zu haben, um dann unterschiedliche Netzwerke auf Neuigkeiten zu durchsuchen, wie dieser XKCD-Comic wunderbar zeigt.
Super ist es auch, wenn Leute sich gegenueber sitzen und anstatt sich
direkt zu unterhalten, lieber per WhatsApp mit anderen Freund*innen
austauschen.
Oder dass die heutigen Schueler*innen nicht mehr der lateinischen
Ausgangsschrift (Schreibschrift) maechtig sind, weil sie alle nur noch
das iPad gewoehnt sind (Quelle 1 , Quelle 2 ).
Zusaetzlich dazu bezahle ich einen Account bei diesen sozialen
Netzwerken mit einem Preis, naemlich meinen Daten.
Diese koennen beliebig an andere verkauft werden, wenn nicht noch
schlimmer. Aber in Zeiten von NSA ist das wohl kein Argument mehr …
Allerdings gibt es anscheinend noch Netzwerke, die die Daten nicht
verkaufen: Diaspora und Ello .
Wie auch immer, ich brauche diese Netzwerke (facebook,
Twitter, Diaspora) nicht mehr.
Daher habe ich nun auch meine Konten dort geloescht.
Inkonsequent bin ich noch bei Bildern und Videos, da nutze ich noch
deviantART und YouTube. Und das Google-Konto noch fuer Hangout, wobei
es mit WebRTC eine Alternative gibt, die ich verstaerkt nutzen
sollte.
Ich muss mir noch ueberlegen, ob die Deaktivierung auch bei kreativen Netzwerken Sinn macht und ob ich alles bei mir hosten will ..
Wie sieht es bei euch aus? 😊
Ein weiterer Text zum Thema.
Und mangels sozialen Netzwerken, koennt ihr mich trotzdem noch erreichen 😉
Update (2015-05-09)
Hier noch ein tolles Video zu diesem Thema: Henrik, der Datenvegetarier 😉